Nina über ihre neue Rolle als Geschäftsführerin
„Was muss man machen, um hier Geschäftsführerin zu werden?“
In meinem Fall: Ich habe gesagt, dass ich will! Weil ich Bock auf den nächsten Schritt in der Organisation hatte und weil ich etwas verändern wollte.
Vier für Texas wurde vor 21 Jahren von vier Männern gegründet. Seit Anfang des Jahres bin ich, Nina Mönich, Geschäftsführerin. Vor sieben Jahren habe ich als Trainee bei Vier für Texas angefangen, dazwischen viele Rollen in der Organisation gehabt, zwei Teams geleitet, unsere Kundenentwicklung vorangetrieben, viele Accounts, unter anderem die Frankfurter Buchmesse, leidenschaftlich betreut und beraten, Pitches gewonnen und verloren, viele digitale Projekte gesteuert und unsere Organisation intern als Loop-Coach weiterentwickelt.
Früher wurden alle Rollen in Texas gegendert, außer die Rolle Geschäftsführer:in. Warum? Weil irgendwie viele nicht daran gedacht haben, dass diese Rolle in Texas von einer Frau besetzt werden kann. Ist ja auch in den meisten Agenturen so. Das hat mich schon immer gestört. Genauso wie die langen Meetings und die Entscheiderrunden, die vor ein paar Jahren nur aus Männern bestanden und oft zu wenig Ergebnissen führten.
Und dann dachte ich: “Change it or leave it” und habe mir das Ziel gesetzt, Geschäftsführerin bei Vier für Texas zu werden. Weil ich die Agentur toll finde und gern bleiben wollte. Weil ich mit meinen Kolleg*innen und unserer Köchin Zana wirklich viel Spaß bei der Arbeit habe. Und mit Björn und Philipp, den beiden noch übrig gebliebenen Gründern, auch ziemlich gern zusammenarbeite und sie sehr schätze. Weil ich unsere Kunden gut finde. Und weil ich viele Ideen habe, wie unser Angebot und unsere Agentur noch besser werden könnte.
Aber so einfach ist es dann nun auch wieder nicht. Da sind ja dann noch die Strukturen, die uns als Menschen zusammenhalten. Die sogenannte gläserne Decke, an die Frauen immer wieder stoßen, wenn es darum geht, in Führungsrollen aufzusteigen. Und auch unsere alten Muster, in denen wir uns bewegen.
In unserem Fall habe ich das Glück, dass wir uns seit mehr als zwei Jahren auf einem Transformationsweg befinden. Weg von der patriarchal geführten Pyramide hin zu einer lebendigen, bunten und agilen Organisation. Unsere neuen und selbstorganisierten Arbeitsweisen haben uns sehr geholfen: Wir haben heute mehr Transparenz und mehr Möglichkeiten, dass alle sich einbringen. Klare Rollen mit festen Verantwortlichkeiten, die sich verändern können. Effizientere Meetings und einen klaren Prozess, wie wir Entscheidungen treffen. Nicht warten auf DIE große Veränderung, sondern jeden Tag ein bisschen besser und anders werden.
Das hat mir geholfen, zu sagen: Ich möchte bei uns die Rolle Geschäftsführerin und die Leitung des Agenturkreises übernehmen. Wir haben uns in unserer Vision vorgenommen, noch diverser zu werden, dem sind wir jetzt einen Schritt näher gekommen. Und wir wollen uns Stück für Stück hin zu einer bunteren Organisation entwickeln.
Danke für alle Unterstützung und euer Vertrauen, ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben und die neue Rolle! ❤️